Lokale Mammakarzinom-Rezidive

Praxis-Depesche 17/2000

Jüngeren Frauen auf jeden Fall Zytostatika geben

Auch wenn die axillären Lymphknoten tumorfrei sind, haben jüngere Patienten nach brusterhaltender Chirurgie eines Mammakarzinoms ein stark erhöhtes Risiko, ein Lokalrezidiv zu erleiden. Inwiefern prämenopausale Frauen mit nodal negativen Tumoren von einer adjuvanten Polychemotherapie profitieren, wurde an einem Subkollektiv einer großen europäischen Studie untersucht.

In der randomisierten Studie wurde die perioperative Behandlung (i.v., innerhalb 36 Stunden nach Operation) mit einem Zyklus Fluorouracil + Doxorubicin + Cyclophosphamid gegen einen Chemotherapie-freien Arm verglichen. In die vorliegende Analyse bezog man 361 Teilnehmerinnen in der Prämenopause, N0-Situation, ein. Man wollte wissen, ob Parameter wie der Hormonrezeptor-Status oder verschiedene biologische Faktoren wie die Expression des Onkogens c-erbB-2/neu die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Rezidivs beeinflussen. In der multivariaten Analyse waren ein Alter unter 43 Jahren und erhöhte p53-Werte mit dem Rezidiv-Risiko korreliert. Außerdem erwies sich, dass ein einziger Zyklus der adjuvanten Chemotherapie die Rezidivrate gegenüber dem Vergleichskollektiv um über 50% reduzierte (8-Jahres-Risiko für ein Rezidiv 10 versus 20%). Ein Trend zu längerem Überleben in der systemisch therapierten Gruppe erreichte während der achtjährigen Beobachtungszeit keine Signifikanz. (WPA)

Quelle: Elkhuizen, PHM: High local recurrence risk after breast-conserving therapy in node-negative premenopausal breast cancer patients is greatly redu, Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL ONCOLOGY, Ausgabe 18 (2000), Seiten: 1075-1083

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