Ein Patient mit stabiler KHK stellte sich vier Jahre nach der Erstdiagnose einer schweren koronaren Stenose erneut mit Brustschmerzen vor. In der Bildgebung konnten die Ärzte aber „kardiale Entwarnung“ geben, denn die von ihnen angesetzte Therapie hatte die Stenose deutlich zurückgebildet.
Initial war der 42-jährige Patient mit bekannter Hyperlipidämie und KHK in der Familienanamnese mit Belastungs-Brustschmerzen vorstellig geworden. Die Perfusionsszintigraphie zeigte ischämisches Myokard im Bereich der linken Zirkumflexa. Man führte zusätzlich eine CT-Koronarangiographie durch, in der man eine ausgeprägte koronare Plaquebildung mit einer schweren Stenose darstellen konnte. Man verordnete dem Patienten hochdosiert Statine, Ezetimib, einen Betablocker und ASS, sowie eine Ernährungsumstellung und regelmäßigen Sport. Die Symptome der chronischen Angina besserten sich dadurch deutlich.
Nach vier Jahren stellte sich der Patient erneut vor, diesmal mit untypischen Brustschmerzen. In Anbetracht der Vorgeschichte fertigte man erneut ein
Herz-CT an. Dabei sah man, dass sich die Plaques in der bekannten Koronararterie deutlich zurückgebildet hatten und die Stenose regressiv war. Daher schloss man eine kardiale Genese der Brustschmerzen aus und diagnostizierte in andere Richtungen weiter. Welcher Bestandteil der Therapie in welchem Maße zur Plaque-Rückbildung beigetragen hatte, konnte natürlich nicht evaluiert werden.
CB