Staphylococcus-aureus-Infektion

Praxis-Depesche 22/2006

Nekrotisierende Pneumonie nach Nasenfurunkel

Staphylococcus-aureus-Stämme, die ein PVL-Gen besitzen, rufen schwere Infektionen hervor, die von Hautabszessen bis hin zu nekrotisierender Pneumonie reichen. Ein solcher Fall wurde kürzlich aus der Schweiz berichtet.

Im Juli 2004 kam ein 64-jähriger COPDPatient in die Notaufnahme. Seit fünf Tagen hatte er eine schmerzhafte geschwollene Nase und Fieber. Auch in Ruhe war er kurzatmig. Auf der Lunge hörte man links ein Knistern. Am vorderen Nasenseptum zeigte sich ein fluktuierender Ab szess, der dräniert wurde. Zusätzlich wurde Amoxicillin/Clavulansäure und Amikacin gegeben.

Es fanden sich 38 000/µl Leukozyten (49% Stabkernige) und eine CRP von 350 mg/l. Das Röntgenbild zeigte ein Infiltrat im linken oberen Lungenbereich. Aus Abs zess- und Blutkulturen wuchsen Methicillin-sensible Staphylococci aurei.

Während der ersten Woche verschlimmerte sich die Dyspnoe. Das Thorax-CT enthüllte Abszesse in der Lunge und eine mediastinale Lymphadenopathie. Wegen der nekrotisierenden Pneumonie vermutete man eine Bildung des Virulenzfaktors PVL durch die Staphylokokken. Die PCR deckte die PVL-Loci (lukS-PV und lukF-PV) auf. Der Patient erhielt vier Wochen Flucloxacillin i. v., gefolgt von Clindamycin p. o. für weitere vier Wochen, bis die Lungenabszesse verschwanden. Im Oktober 2005 war sein Zustand gut.

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