Bei Früherkennung gute Chancen

Praxis-Depesche 9/2008

Netzhaut-Ablösung: Was tun?

Patienten mit Ablatio retinae melden sich leider oft erst, wenn ihr zentraler Visus schon gelitten hat. Dann sind Dauerschäden fast unvermeidbar. Ist die Fovea aber noch nicht betroffen, lässt sich viel ausrichten. Wer die Symptome und die Risikofaktoren kennt, kann vermutlich Betroffene sofort zum Operateur schicken.

Bei Ablatio retinae tritt Flüssigkeit zwischen die neurosensorische Retina und das Pigmentepithel. Normalerweise bleibt der subretinale Raum geschlossen, weil das Pigmentepithel Flüssigkeit in die Aderhaut pumpt. Für weitere Adhäsion sorgen zelluläre Verzahnung und extrazelluläre Matrix. Reichen diese Kräfte nicht mehr aus, kommt es zur Ablösung. Die Inzidenz beträgt 1 : 10 000 pro Jahr, das Alter im Mittel ca. 60 Jahre.

Bei Ablatio können Narben von Glaskörper und Retina Zug ausgeübt haben oder Flüssigkeit kann eingeströmt sein, meist aber sind zuvor „breaks“, Risse oder Löcher in der Retina entstanden, die Amotio ist „rhegmatogen“. Die meisten Risse entstehen, wenn sich beim normalen Altern der Glaskörper von der Retina abhebt, nach allmählicher degenerativer Verflüssigung sowie Schrumpfung. Die hintere Glaskörper-Abhebung ist zwar meist gutartig und kann unbemerkt bleiben, doch wenn Symptome vorliegen, beträgt das Risiko von Retina-Rissen 10 bis 15%. Hintere Glaskörper-Abhebungen sind vor 40 Jahren selten, im neunten Jahrzehnt liegen sie in bis zu 86% ganz oder teilweise vor.

„Glaskörper-Zeichen“

Dazu zählen Photopsie (flashes) und „Schwebkörperchen“ (floaters). Photopsie bei Glaskörper-Abhebung (es gibt ebenso wie für Floaters auch andere Ursachen) entsteht durch Traktion. In der Regel werden wiederholte kurze Blitze im temporalen Gesichtsfeld wahrgenommen; sie können aber überall auftreten. Floater sind Glaskörpertrü­bungen, die Schatten auf die Retina werfen. Die Abhebung macht sie mobiler, sodass sie leichter bemerkt werden. Eine Verdichtung des Glaskörpers um den N. opticus wird oft als irregulärer Ring oder sichelförmige Trübung gesehen. Manche Patienten beschreiben ein dramatisches Ereignis mit hellen Blitzen begleitet von schwarzen Punkten, die später zu Fäden, Spinnweben oder wolkigem Dunst verschmelzen. Dies lässt eine Glaskörperblutung oder Austritt von Pigmentzellen der Retina vermuten.

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