Der primäre Hyperparathyreoidismus (PHPT) ist einer der häufigsten Ursachen der Hyperkalzämie und daher bei allen Patienten mit hohen Kalziumspiegeln in die Differenzialdiagnose einzubeziehen.
Früher führten Nieren- und Knochenbeteiligung (Osteitis fibrosa cystica) sowie neuromuskuläre Stö rungen zur Diagnose PHPT; heute sind es meist zufällig entdeckte erhöhte Kalzium- und Parathormon-Spiegel. Frauen sind dreimal so oft betroffen wie Männer (Gipfel 50. bis 60. Lebensjahr). In 80% liegt ein einzelnes Adenom vor, in 4 bis 5% multiple Adenome, in 15 bis 20% eine Epithelkörperchen-Hyperplasie, in 0,5% ein Karzinom.
Ein erblicher PHTH tritt bei multiplen endokrinen Neoplasien (MEN1, u. a. mit peptischen Ulzera, MEN2, u. a. mit Phäo chromozytom) auf, zudem beim seltenen PHPT-Kiefertumor-Syndrom (hier liegt bei 15% ein Karzinom vor).
Für die Diagnose werden neben erhöhten Kalziumspiegeln (meist weniger als 1 mg/dl über der Norm) auch höhere bis erhöhte Parathormon-Werte nachgewiesen (deren Altersabhängigkeit wird heute im Labor noch nicht berücksichtigt). Kürzlich wurde eine Variante des PHPT entdeckt, bei der Kalzium normal und nur Parathormon erhöht war; evtl. handelt es sich um eine PHPT-Frühform.
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