Primärer Hyperparathyreoidismus

Praxis-Depesche 9/2006

Neue Richtlinien für die Therapie

Der primäre Hyperparathyreoidismus (PHPT) ist einer der häufigsten Ursachen der Hyperkalzämie und daher bei allen Patienten mit hohen Kalziumspiegeln in die Differenzialdiagnose einzubeziehen.

Früher führten Nieren- und Knochenbeteiligung (Osteitis fibrosa cystica) sowie neuromuskuläre Stö rungen zur Diagnose PHPT; heute sind es meist zufällig entdeckte erhöhte Kalzium- und Parathormon-Spiegel. Frauen sind dreimal so oft betroffen wie Männer (Gipfel 50. bis 60. Lebensjahr). In 80% liegt ein einzelnes Adenom vor, in 4 bis 5% multiple Adenome, in 15 bis 20% eine Epithelkörperchen-Hyperplasie, in 0,5% ein Karzinom.

Ein erblicher PHTH tritt bei multiplen endokrinen Neoplasien (MEN1, u. a. mit peptischen Ulzera, MEN2, u. a. mit Phäo chromozytom) auf, zudem beim seltenen PHPT-Kiefertumor-Syndrom (hier liegt bei 15% ein Karzinom vor).

Für die Diagnose werden neben erhöhten Kalziumspiegeln (meist weniger als 1 mg/dl über der Norm) auch höhere bis erhöhte Parathormon-Werte nachgewiesen (deren Altersabhängigkeit wird heute im Labor noch nicht berücksichtigt). Kürzlich wurde eine Variante des PHPT entdeckt, bei der Kalzium normal und nur Parathormon erhöht war; evtl. handelt es sich um eine PHPT-Frühform.

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