Invasive Aspergillose

Praxis-Depesche 19/2002

Voriconazol verbessert die Prognose deutlich

Die invasive Aspergillose gehört zu den wichtigsten Infektionen bei Patienten mit prolongierter Neutropenie oder nach Organtransplantation. In einer Vergleichsstudie wurde untersucht, wie das Breitspektrum-Triazol Voriconazol und das bislang als Standard-Antimykotikum eingesetzte Amphotericin B den Verlauf beeinflussen.

An der randomisierten Studie nahmen 391 Patienten mit gesicherter oder wahrscheinlicher Aspergillose teil. Sie erhielten entweder Voriconazol (n = 197), 6 mg/kg KG zweimal täglich i.v. am ersten Tag, dann 4 mg/kg zweimal täglich für mindestens sieben Tage, anschließend 200 mg/d oral, oder Amphotericin B (n = 194), 1 bis 1,5 mg/kg KG täglich i.v.. Nach zwölf Wochen wurde unter Voriconazol bei 20,8% der Patienten ein vollständiges, bei 31,9% ein teilweises Ansprechen auf die Therapie registriert; Ansprechrate insgesamt: 52,8%. Unter Amphotericin betrugen die entsprechenden Zahlen nur 16,5%, 15% und 31,6%. Die Überlebensrate unter Voriconazol war nach zwölf Wochen signifikant höher als die unter Amphotericin (70,8% vs. 57,9%). Die Voriconazol-Patienten hatten zwar häufig vorübergehende Sehstörungen, schwerwiegende Nebenwirkungen waren bei ihnen aber signifikant seltener.

Quelle: Herbrecht, R: Voriconazole versus amphotericin B for primary therapy of invasive aspergillosis, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 347 (2002), Seiten: 408-415

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