Symptomatische Hyperurikämie

Praxis-Depesche

Zwischen Ohrläppchen und Zeh mittherapieren

Wie Untersuchungen zeigen, können durch eine konsequente Harnsäuresenkung nicht nur Gichttophi und -anfälle, sondern auch eine Schädigung von Herz, Gefäßen und Nieren verhindert werden. Dabei zeigt Febuxostat gegenüber Allopurinol eine überlegene Wirksamkeit.

Endogene und exogene Purinquellen lassen Harnsäure als Endprodukt des Purinstoffwechsels entstehen, das zu 30% über den Darm und zu 70% renal ausgeschieden wird, erinnerte Dr. Kai Hahn, Dortmund, auf einer Veranstaltung der Firma Berlin-Chemie. Ist das Steady State gestört, entsteht Hyperurikämie. „Eine Assoziation von Gicht mit Hypertonie, Diabetes, Nierenerkrankungen und kardiovaskulären Erkrankungen wird schon seit dem 19. Jahrhundert beobachtet und ist heute pathophysiologisch erklärbar“, erläuterte Hahn und unterstrich: „Deshalb ist Xanthinoxidasehemmung eine pathophysiologisch begründbare Therapieoption, um sowohl renale als auch kardiovaskuläre Risiken zu senken“.

So zeigte eine Untersuchung an Jugendlichen, dass mit Reduzierung der Harnsäure ebenfalls der Blutdruck sank. Zudem sind hohe Harnsäurespiegel mit einer schnellen Entwicklung und Progression von chronischer Nierenerkrankung (CKD) assoziiert, erläuterte Prof. Jan T. Kielstein, Braunschweig, anhand Untersuchungen. Dass eine Senkung der Harnsäure dies verlangsamt, belegte Kielstein mit Studienergebnissen, denen zufolge eine harnsäuresenkende Therapie (<6 mg/dl) bei 16 740 hyperurikämen Patienten den drastische Abfall der glomerulären Filtrationsrate (>30%) und die Dialysepflichtigkeit reduziert sowie eine schwerstgradige Nierenfunktionseinschränkung um 37% gesenkt hat. Dabei erwies sich der selektive Xanthinoxidasehemmer Febuxostat einer Metaanalyse zufolge im direkten Vergleich mit Allopurinol als effektiver, welches zudem die häufigste Ursache für das Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch epidermale Nekrolyse in Europa und Israel, so Kielstein.

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x