Umweltsünde Blisterpackung

Praxis-Depesche

3.000 Tonnen weniger Müll pro Jahr durch klügere Tablettenpackungen

Die Mengen an Müll, die moderne Gesellschaften täglich in die Umwelt einbringen, sind enorm. Auf allen Ebenen gibt es daher seit mehreren Jahren Bemühungen, vor allem den täglichen Verpackungsmüll zu reduzieren. Im Gesundheitssektor hat eine Arbeitsgruppe des Universitätsklinikums Heidelberg nun eine besonders problematische Umweltsünde entlarvt, nämlich Blisterpackungen.

Nach Studienergebnissen der Arbeitsgruppe könnten in Deutschland jährlich etwa 3.000 Tonnen an bisher nicht recycelbarem Verpackungsmaterial eingespart werden, wenn Tabletten und Kapseln platzsparender in ihren Blisterstreifen angeordnet würden. Im Rahmen ihrer Untersuchung haben die Forscher:innen die Blisterverpackungen der 50 am häufigsten in Deutschland verschriebenen Tabletten und Kapseln vermessen und gewogen. Anhand dieser Daten wurde anschließend präzise berechnet, wie viel Verpackungsmaterial eingespart werden könnte, wenn die einzelnen Kammern auf dem Blisterstreifen anders angeordnet wären.

Die gebrauchten Blisterstreifen sind nicht recycelbar und müssen ausschließlich als Restmüll entsorgt werden, sodass wertvolle Ressourcen verschwendet werden. Insgesamt produziert der deutsche Arzneimittelmarkt jährlich mehr als 8.500 Tonnen Abfall, allein durch die Zwischenräume zwischen den einzelnen Blisterkammern. Würde man die Tabletten in zwei Reihen mit einem Abstand von je 2 mm anordnen, könnte man so jährlich 37 % an Material einsparen. Für einen größeren Abstand zwischen den Kammern gibt es aus Sicht der Forschergruppe keinen Grund. Die Abstände spielen auch keine Rolle für die Entnahme der einzelnen Tabletten aus dem Blister, da die Handhabung vielmehr eine Frage der Nachgiebigkeit der Deckfolie sei. Es existieren auch keine einheitlichen Vorgaben für die Zwischenräume im Blisterstreifen.

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x