500 Patienten eines ambulanten Versorgungszentrums in Minnesota, USA, wurden per Zufall ausgewählt und einer Befragung unterzogen. Sie sollten angeben, ob und unter welchen Umständen sie für ihren nächsten Arzttermin ein Video- Telefonat akzeptieren würden – vorausgesetzt, dass kein persönliches Erscheinen medizinisch notwendig wäre. Es handelte sich um allgemeinärztliche und fachärztliche Konsultationen.
263 der 500 Patienten antworteten. Im Durchschnitt waren sie 57,9 Jahre alt. 84% besaßen ein zur Videotelefonie geeignetes Endgerät wie Computer oder Smartphone und 75% verfügten über einen Breitband-Internetanschluss. 38% sagten, sie wären in der Lage, ein Videotelefonat technisch selbstständig zu starten. 38% würden „sehr wahrscheinlich“ eine Einladung zur Video-Konsultation von ihrem Arzt annehmen. 28% würden das immerhin „wahrscheinlich“ tun und 38% lehnten dies ab.
Dabei gab es relevante Unterschiede, je nachdem ob ein Patient bereits früher Erfahrungen mit Videotelefonie am Computer gemacht hatte oder nicht: 62% der Video-Erfahrenen sagten, eine Telekonsultation habe die gleiche Qualität in der Patientenbetreuung wie ein persönlicher Termin (versus 34% bei Unerfahrenen).
Es kristallisierten sich drei Faktoren heraus, die mit der Akzeptanz einer Videosprechstunde assoziiert waren: 1) Wie vertraut ist der Patient mit Video-Telefonie; 2) Alter; 3) Entfernung des Wohnorts zur Praxis. Es könnte sich also lohnen, jüngeren Patienten, die weiter von der Praxis entfernt wohnen, den nächsten Termin als Video-Telefonat anzubieten. 14% der Patienten sagten sogar, dass das besser bzw. wertvoller sein könnte als ein persönlicher Arzttermin. CB