E-Kardiotokographie mit Ampel
Automatische Analyse ohne Nutzen
Inwieweit computerunterstützte medizinische Entscheidungen das Outcome von Patienten verbessern, wird immer wieder hinterfragt. Nun fand eine große Studie in der Geburtshilfe keinen positiven Effekt für ein automatisiertes Ampel-Warnsystem bei der Kardiotokographie.
Kommentar
An der (großen) Zahl der eingeschlossenen Patientinnen hat es wohl nicht gelegen, dass man für die computergenerierten Warnmeldungen keinerlei Effekt nachweisen konnte. Wenn man allerdings im Rahmen der Studie nicht definiert, welche Aktionen auf die Warnungen folgen sollen, kann man das auch nicht erwarten – die Kardiotokographie ist ein Diagnostikum und keine therapeutische Modalität. Außerdem waren die Ärzte ja vielleicht allein aufgrund der Studienteilnahme bereits sensibilisiert und achteten daher auch im Vergleichsarm ohne Ampelalarme vermehrt auf kritische Zeichen während des Geburtsvorgangs.
Redaktion Praxis-Depesche
INFANT Collaborative Group: Computerised interpretation of fetal heart rate during labour (INFANT): a randomised ... Lancet 2017; 389: 1719-29