Bariatrischer Eingriff

Praxis-Depesche 1/2024

Blutgruppe beeinflusst Behandlungserfolg

Bisherige Forschungsarbeit zum Zusammenhang zwischen Blutgruppen und der Entstehung von Krankheiten ergab kontroverse Ergebnisse. Mit dem Ziel der Bestimmung von Prädiktoren für bessere Outcomes untersuchten nun Wissenschaftler:innen den Einfluss der Blutgruppe bei stark adipösen Patient:innen auf den Gewichtsverlust nach einer bariatrischen Operation.

Praxisfazit
Die Blutgruppe beeinflusst die Gewichtsabnahme im Rahmen einer Sleeve-Gastrektomie. Die größte BMI-Abnahme verzeichneten in der Studie Patient:innen mit Blutgruppe AB negativ, die kleinste Personen mit Blutgruppe A negativ. Bei Männern war der Unterschied zwischen den Blutgruppen besonders stark ausgeprägt.

Die Studie inkludierte 1.434 adipöse Patient:innen (54,8 % weiblich, Durchschnittsalter 34,6 Jahre, durchschnittlicher BMI bei Baseline 45,5 kg/m2 ), die sich zwischen 2014 und 2020 einer laparoskopischen Sleeve-Gastrektomie unterzogen. Fast die Hälfte der Patient:innen hatte Blutgruppe A positiv. Durch den Eingriff reduzierte sich das durchschnittliche Körpergewicht der Proband:innen von 123,3 kg prä- auf 80,5 kg postoperativ (durchschnittlicher Rückgang des BMI um 34,7 %).

Bei Baseline wurden keine wesentlichen Unterschiede zwischen den BMI-Werten der verschiedenen Blutgruppen festgestellt. Signifikante Unterschiede bestanden allerdings bezüglich der durchschnittlichen Veränderung der BMI-Werte (prä- vs. postoperativer BMI, siehe Tab. 1): Bei Patient:innen mit der Blutgruppe AB negativ wurde postoperativ die höchste prozentuale Abnahme des BMI gegenüber Baseline verzeichnet (-47,7 %), gefolgt von den Blutgruppen B negativ (-38,6 %) und 0 positiv (-34,6 %). Den geringsten Effekt auf den BMI hatte die Sleeve-Gastrektomie bei Proband:innen mit der Blutgruppe A negativ (-32,2 %).

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