Laut vier britischen Autoren spricht man von Cauda-equina-Syndrom (CES), wenn eine Dysfunktion lumbaler und sakraler Nervenwurzeln mit Beeinträchtigung von Blasen-, Darm- oder sexueller Funktion und Gefühlsstörung perianal oder im „Sattelbereich“ einhergeht. Das CES wird von diversen Disziplinen oft verspätet erkannt.
Dies geschieht, weil Probleme mit Blase, Darm und Sexualfunktion häufig sind und eine Vielfalt von Ursachen haben. Auch werden sie z. T. nicht erwähnt, weil sie peinlich sind oder schleichend beginnen. Die Inzidenz eines CES durch Bandscheibenvorfall betrug in einer Studie 1,8 pro Million und Jahr. Wird das CES nicht behoben, sind die Folgen für das persönliche und das Sozialleben verheerend.
Es gibt drei klassische Bilder. Typ 1 entsteht akut durch einen Diskusprolaps, Typ 2 ist der Endpunkt einer langen Anamnese von chronischem Rückenschmerz mit oder ohne Ischialgie (bei solchen Patienten auf Schmerzverstärkung sowie neue Probleme achten). Typ 3 entwickelt sich schleichend mit langsamer Progression zu Gefühllosigkeit und Harnwegssymptomen.
Meist wird das CES in zwei Kategorien eingeteilt: CES mit nachgewiesener Harnretention oder inkomplettes CES, bei dem reduziertes „Harn-Gefühl“, Verlust des Wunsches nach Blasenentleerung oder schwacher Harnstrahl bestehen. Je langsamer die Symptome entstehen, desto weniger sorgt sich oft der Patient.
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