In Japan ist es Pflicht, die Angestellten einmal jährlich medizinisch untersuchen zu lassen. Diese Untersuchung schließt die Durchführung eines konventionellen Röntgen-Thorax ein. Anhand der dabei gewonnenen Daten aus einer Tokioter Bridgestone-Fabrik wurde die Bedeutung eines unverändert-stabilen stumpfen costophrenischen Winkels (s-cpW) untersucht.
145 Arbeiter wiesen einen s-cpW auf und wurden mit 87 Personen mit normaler costophrenischer Konfiguration verglichen. In der s-cpW-Gruppe gab es 74 Raucher, zehn Ex-Raucher und 61 Nichtraucher (Zahlen der Kontrollgruppe: 53, 4, 30). Auch bestimmt wurden: Verhältnis Hauptbronchusdurchmesser zu Lungenfläche MB/LA und Trachealdurchmesser zu Lungenfläche (TR/LA). Zudem erhob man die typischen spirometrischen Variablen.
Sowohl MB/LA als auch TR/LA waren bei Personen mit s-cpW signifikant geringer. 57,2% der Spirometrieparameter dieser wiesen subnormale Werte auf und 84,1% hatten eine konkave exspiratorische Fluss-Volumen-Kurve. All das wurde als Zeichen einer Obstruktion (Luftflusslimitation) in den kleinen Atemwegen gewertet. Derartige Befunde bei Gesunden nennt man auch Dysanapsis. Man vermutet, dass ein Ungleichgewicht der Entwicklung des Lungenparenchyms und der Luftwege dazu führt. In dieser Untersuchung wiesen Menschen mit s-cpW zu über 60% wiederholt Hustensymptome in der Vergangenheit auf. CB