Praxis-Tipp

Praxis-Depesche 12/2019

Digitale Autismus-Fragebögen – eine smarte Datenerhebung

Immer häufiger werden klassische Fragebögen in Papierform durch elektronische Versionen auf Smartphone ersetzt. Wie zuverlässig diese digital erhobenen Daten tatsächlich sind, bleibt in vielen Fällen offen. Zur Beurteilung von Verhaltensänderungen autistischer Kinder scheinen sich digitale Fragebögen jedoch zu eignen.
In die Studie eingeschlossen waren 20 autistische Kinder im Alter von fünf bis 13 Jahren. Die Befragung erfolgte sowohl auf analogem Weg über Fragebögen wie die „Child Behavior Checklist“ oder die „Visual Analogue Scale for anxiety and disruptive behavior“, als auch über das Smartphone mithilfe der sogenannten „Janssen Autism Knowledge Engine“ Anwendung.
Tatsächlich spiegelten die mittels Smartphone erfassten Verhaltensänderungen die Ergebnisse der analogen Fragebögen effektiv wider. Von Nachteil war, dass die Probanden häufig an die Beantwortung der Smartphone- Fragen erinnert werden mussten. Interessanterweise hatte die Studienteilnahme einen Plazebo-ähnlichen Effekt: Obwohl die Kinder keiner speziellen Behandlung unterzogen wurden, verbesserte sich deren Symptomatik laut Angabe von Familienangehörigen im Laufe der Studie. RG
Quelle: Jones RM et al.: Smartphone measures of day-to-day behavior changes in children with autism. npj Digital Medicine 2018; 1:34; doi: 10.1038/s41746-018-0043-3
ICD-Codes: F84.0

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x