Per 12-Kanal-EKG untersuchte man 100 Diabetiker ohne diabetische Komplikationen und ohne Symptome von Herzerkrankungen (durchschnittliches Alter 50,3±11,9 Jahre). Ihre Daten verglich man anschließend mit denen einer 50-köpfigen nicht-diabetischen Kontrollgruppe.
Abnormalitäten im EKG zeigte keiner der Gesunden, dagegen aber jeder vierte Diabetes- Patient, vor allem im Altersbereich zwischen 35 und 54 Jahren. Die meisten auffälligen EKG-Ergebnisse zeigten dabei Patienten mit bereits seit fünf bis zehn Jahren bestehendem Diabetes. Auch waren die Veränderungen im EKG in 70% der Fälle mit einer schlechten glykämischen Kontrolle verbunden.
Die am häufigsten in der Studie beobachteten Abnormalitäten waren ST-Streckensenkung und T-Wellen-Inversion (n=12), gefolgt von linksatrialer Vergrößerung (n=6), linksventrikulärer Hypertrophie (n=4), Linksschenkel- und Rechtsschenkelblock (jeweils n=2).
Ähnliche Ergebnisse wurden auch in einer Studie mit afroamerikanischen Diabetes- Patienten gezeigt. Hier detektierte man vor allem verlängerte QTC-Intervalle (25,5%), T-Wellen- Veränderungen (22%), linksventrikulkäre Hypertrophie (18,5%), Sinus-Tachykardie (15,5%), ischämische Herzerkrankungen (9%), Überleitungsstörungen (7%) und Extrasystolen (4%). In einer weiteren Studie konnte nachgewiesen werden, dass derartige Auffälligkeiten im EKG ein stärkerer Prädiktor für kardiovaskuläre Ereignisse sind als jeder andere einzelne Risikofaktor. OH