Kardiovaskuläres Risiko

Praxis-Depesche 10/2016

LDL-C: kein guter Marker bei Typ-1-Diabetes

Ein erhöhter LDL-Cholesterinspiegel zählt zu den wichtigsten Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen. Die Gültigkeit dieses Zusammenhangs wurde jedoch selten bei Typ-1-Diabetikern untersucht. Aktuellen Daten zufolge ist das LDLCholesterin in dieser Patientengruppe kein guter kardiovaskulärer Marker.

Wie gut sich das LDL-Cholesterin (LDL-C) als prädiktiver Marker für das kardiovaskuläre Risiko bei Typ-1-Diabetikern eignet, untersuchten Forscher anhand Daten eines schwedischen Patientenregisters. Hierbei sammelte man Daten zum Diabetesstatus und den Lipidwerten der Patienten und erfasste das Auftreten nicht tödlicher und tödlicher kardiovaskulärer Ereignisse (KHK, Schlaganfall, pAVK).
Insgesamt umfasste das Patientenkollektiv über 30 700 Typ-1-Diabetiker. Pro LDL-C-Anstieg um 1 mmol/l bzw. 38,7 mg/dl nahm das kardiovaskuläre Risiko um 9% bei Patienten ohne lipidsenkende Therapie zu, und um 7% bei behandelten Patienten ab dem 40. Lebensjahr mit kardiovaskulären Risikofaktoren.
Aussagekräftiger als LDL-C war für das kardiovaskuläre Risiko das Verhältnis von Gesamt- zu HDL-Cholesterin. Pro Anstieg um 1 mmol/l vergrößerte sich das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse für unbehandelte Patienten um 12%, das der Risiko-Patienten um 16%.
Folglich lässt sich das kardiovaskuläre Risiko bei Typ-1-Diabetikern nicht einfach an einer bestimmten LDL-C-Grenze festmachen. OH
Quelle:

Hero C et al.: LDL cholesterol is not a good marker ... Diabet Med 2016; 33: 316-23

ICD-Codes: E78.

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