Lokalisation beim Schlaganfall

Praxis-Depesche 24/2005

Linke Hemisphäre häufiger betroffen

Die Symptome eines ischämischen oder hämorrhagischen Schlaganfalls unterscheiden sich in Abhängigkeit von der Hemisphäre, in der sie auftreten. Dadurch kann es zu Problemen bei Diagnostik und Therapie kommen.

Die Daten eines deutschen Schlaganfall-Registers wurden ausgewertet. Von über 20 000 Patienten hatten 56% einen Linkshirn-Insult und 44% einen rechts. Die linksseitigen Insulte traten bei Patienten mit transitorischer ischämischer Attacke und ischämischen Schlaganfällen wesentlich häufiger auf als die rechtsseitigen. Bei der Häufigkeit der intrazerebralen Blutungen dagegen bestand kein Seitenunterschied. Je älter die Patienten waren, desto häufiger hatten sie linkshirnige Insulte. Patienten mit linkshirnigem Schlaganfall werden früher ins Krankenhaus gebracht und häufiger mit einer Lysetherapie behandelt. Sie werden auch häufiger prophylaktisch operiert, wenn eine Karotisstenose vorliegt. Offenbar besteht also ein Unterschied bei der Therapie von Patienten mit links- oder rechtshirnigem Insult. Hier muss das Management beim Schlaganfall verbessert werden, sodass auch die Patienten mit rechtshirnigem Insult möglichst frühzeitig im Krankenhaus richtig diagnostiziert und behandelt werden. (MO)

Quelle: Fink, JN: Underdiagnosis of right-brain stroke, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 366 (2005), Seiten: 349-350: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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