Ärztin macht ein Ultraschall von der Schilddrüse einer Patientin.

Diagnose Schilddrüsenknoten

Praxis-Depesche 6/2023

Nachbeobachtung in fünf Schritten

Ärztinnen und Ärzte überschätzen möglicherweise die Malignitätsrate von Schilddrüsenknoten. So lautet das Fazit einer deutschen Längsschnittstudie. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) gibt darauf basierend Tipps für eine sinnvolle Screening-Strategie.

Die bisher größte Studie zur Häufigkeit von Schilddrüsenkarzinomen mit einem monozentrischen Follow-up von mehr als fünf Jahren ergab ein Malignitätsrisiko von Schilddrüsenknoten von nur 1,1 %. Demnach ist die prophylaktische Entfernung vieler Knoten überflüssig. Die DGE empfiehlt, die Indikation zur Operation erst nach gründlicher Diagnostik zu stellen. Die Angst vieler Betroffener mit Schilddrüsenknoten vor einer malignen Erkrankung ist häufig nicht gerechtfertigt. Patient:innen mit geringem Verdacht auf Malignität sollte man frühzeitig aus der Nachbeobachtung entlassen.

In der Studie wurde bei 17.592 Personen ein Schilddrüsenknoten mit einer Größe von > 1 cm diagnostiziert. Bei 7.776 von ihnen führte man eine Feinnadelaspirationszytologie (FNAC) durch und bei 9.816 eine sonografische Untersuchung. 6.731 Patient:innen wurden in die langfristige Nachbeobachtung einbezogen (bis zu 23 Jahre, durchschnittlich fünf Jahre).

Insgesamt erhielten 189 (1,1 %) Patient:innen die Diagnose Schilddrüsenkarzinom. 155 Fälle wurden im ersten Jahr des Follow up diagnostiziert, 25 Fälle in den Jahren 2 bis 5 der Nachbeobachtung, neun Fälle in den Jahren 6 bis 10 und bei keinem der 1.165 Patient:innen, die über zehn Jahre hinaus beobachtet wurden, wurde ein Malignom diagnostiziert.

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Urheberrecht: Adobe Stock - Peakstock

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x