Neben der starken Lanuginosa-Hypertrichose litt die Patientin an belastender Atemnot und trockenem Husten. Ihre Zunge wies tiefe Furchen auf. In manchen Fällen, wie auch hier, wird eine erworbene Lagunosa-Hypertrichose von einer lingualen papillären Hypertrophie oder Wimpern-Trichomegalie begleitet.
Die seltene Hautstörung kann mit einer malignen Erkrankung assoziiert sein, meist mit Adenokarzinomen der Lunge oder im Kolon. Ärzte sollten das Auftreten von plötzlichem Haarwuchs daher im Auge behalten und ggf. Nachforschungen anstellen, um einer Krebserkrankung möglichst früh auf die Schliche zu kommen und damit die Prognosen des Patienten zu verbessern.
Im Fall der 75-Jährigen wurde eine Neubildung im oberen rechten Lungenlappen festgestellt, die sich in der Biopsie als Lungen- Adenokarzinom im Stadium 3B entpuppte. Die Patientin erhielt palliativ einen Strahlentherapiezyklus, woraufhin Flaumhaardichte, Atemnot und Husten etwas zurückgingen. Drei Jahre nach der initialen Präsentation verstarb die Patienten an einer Pneumonie. OH