Junge sehr dünne Frau hält sich den Bauch mit beiden Händen.

Wenn das Coronavirus auf die Verdauung schlägt

Praxis-Depesche 3/2024

Post-COVID-19-Reizdarm

Im Nachgang einer Infektion kann sich bekanntlich bei manchen Menschen ein Reizdarmsyndrom (Irritable bowel syndrom, IBS) entwickeln. Eine Auswertung von Studiendaten aus dem Zeitraum Januar 2020 bis April 2023 zeigt, dass auch eine COVID-19-Erkrankung einen De-novo-Reizdarm provozieren kann.

In den insgesamt acht inkludierten Studien entwickelten 0,6 bis 11,6 %der Teilnehmenden nach einem Mindestzeitraum von sechs Monaten nach SARS-CoV-2-Infektion ein Reizdarmsyndrom. Zum Vergleich: Ein kürzlich durchgeführtes Review über 45 Studien ergab eine gepoolte Prävalenz des Reizdarmsyndroms von 10,1 % zwölf Monate nach einer infektiösen Enteritis. Man kann also davon ausgehen, dass das Coronavirus, ebenso wie andere virale Erreger, ein Reizdarmsyndrom auslösen kann. Risikofaktoren für das Entstehen eines Post-COVID-Reizdarms waren in den Studien weibliches Geschlecht, schweres COVID-19, gastrointestinale Symptome in der Akutphase sowie Depressionen oder Angstzustände. Allerdings sind die Daten dazu nicht vollkommen einheitlich.

Es wird vermutet, dass es keinen eindeutigen pathophysiologischen Mechanismus für den postinfektiösen Reizdarm an sich gibt, sondern dass er vielmehr durch eine Interaktion zwischen zentralen und peripheren Faktoren, einschließlich Veränderungen der Darmmikrobiota, Epithel- und Immundysfunktion, Schleimhautentzündung und neuromotorischen Mechanismen ausgelöst wird.

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