Patient, Familie und Ärzte müssen Bescheid wissen
Praxis-Depesche 12/2011
Splenektomie oder Hyposplenismus: Der Infektionsgefahr begegnen
Zwar besteht für Betroffene auch ein Thromboembolie-Risiko*, doch die Hauptkomplikationen sind, so die drei Autoren, immunologischer und infektiöser Art. Der Direktor einer medizinischen Abteilung der Universität Pavia, ein weiterer Gastroenterologe und eine Spezialistin für die B-Zell-Entwicklung erläutern die Funktion und Beteiligungen der Milz bei diversen Leiden sowie Mittel gegen die Sepsisgefahr.
Praxisfazit
Mit Hyposplenismus oder Milzatrophie
assoziierte Erkrankungen
angeborene Formen
bei normalen Neugeborenen und Frühchen,
isolierte Hyposplenie, mehrere Syndrome
gastrointestinale Leiden
Zöliakie*, entzündliche Darmerkrankun-
gen**, Morbus Whipple**, Dermatitis herpe-
tiformis, intestinale Lymphangieektasie, idio-
pathische chronische ulzerative Enteritis
Leberleiden
aktive chronische Hepatitis, primär biliäre Zir-
rhose, Leberzirrhose und Pfortaderhochdruck,
Alkoholismus und Alkohol-Hepatopathie*
onkohämatologische Erkrankungen
Hämoglobin-S-Erkrankungen*, Knochen-
marktransplantation*, chronische Graft-ver-
sus-Host-Disease*, akute Leukämie, chroni-
sche myeloproliferative Erkrankungen
Autoimmunerkrankungen
SLE**, rA, Glomerulonephritis, Wegener-Gra-
nulomatose, Goodpasture-, Sjögren-Syndrom,
Polyarteriitis nodosa, Thyreoiditis, Sarkoidose
Infektionskrankheiten
HIV / AIDS*, Pneumokokkenmeningitis, Mala-
ria
iatrogene Formen
Methyldopa-Exposition, hochdosierte Steroi-
de, parenterale Ernährung, Milzradiatio
veränderte Zirkulation in der Milz
Thrombose A. oder V. lienalis, A. coeliaca
Verschiedenes
Amyloidose (primäre**)
* häufig assoziiert, mit schwerem oder mäßigem bis
schwerem Hyposplenismus (laut weiterer Tabelle)
** häufig assoziiert, mit leichtem, leichtem bis mäßi-
gem oder mäßigem Hyposplenismus (unterschiedli-
che Prävalenzen)