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Praxis-Depesche

STIKO empfiehlt Meningokokken-B-Impfung für Säuglinge ab zwei Monaten

Für einen frühen Schutz gegen die seltene, aber schwere Meningokokken-B(MenB)-Infektion empfiehlt die STIKO für Säuglinge drei Impfstoffdosen im Alter von zwei, vier und zwölf Monaten. Die Empfehlung schließt Nachholimpfungen bis zum fünften Geburtstag ein. Bis die Impfung zur allgemeinen Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenkassen wird sollte weiterhin das Kostenerstattungsverfahren genutzt werden, appellierte Dr. Anette Kühnle, Monheim, im Rahmen einer Veranstaltung von GlaxoSmithKline.

Um einen möglichst frühen Immunschutz zu erreichen und die Anzahl der Impftermine zu verringern, empfiehlt die STIKO die Koadministration von bis zu drei Injektionsimpfstoffen:

  • 1. und 2. Impfstoffdosis: 4CMenB in Kombination mit 6-fach-Impfstoff (DTaP-IPV-Hib-HepB), Pneumokokken-Konjugat-Impfung (PCV13 oder PCV15) und Rotavirus-Schluckimpfung
  • 3. Impfstoffdosis: 4CMenB in Kombination mit MenC-Konjugat-Impfstoff (MCV)

„Die Koadministration mehrerer Impfungen lässt sich gut in den Praxisalltag integrieren und beeinträchtigt die Immunantwort nicht“, erklärt Kühnle. Bei der Koadministration der Impfstoffe können Impfreaktionen wie Fieber oder Schmerzen an der Einstichstelle jedoch stärker ausgeprägt sein. Bei Kindern unter zwei Jahren wird zur Vermeidung von Fieber nach der MenB-Impfung eine prophylaktische Paracetamol-Gabe empfohlen. Die Paracetamol-Prophylaxe soll zeitgleich mit der Impfung oder kurz danach begonnen werden und unabhängig von der möglichen Fieberreaktion über 24 Stunden weitergeführt werden. Die Paracetamol-Prophylaxe schwächt die Immunantwort der verabreichten Impfungen nicht.

Mit der Aufnahme der MenB-Impfung ins Standardimpfprogramm für Säuglinge wird die STIKO den robusten Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit der potenziell lebensrettenden Impfung gerecht und betont die Relevanz des frühen Schutzes aller Säuglinge. Die STIKO-Empfehlung entlastet außerdem den Praxisalltag und gibt den Ärzt:innen Sicherheit bei der Impfempfehlung. Zudem können Ärzt:innen dem Wunsch der Eltern nach einem kurzen Beratungsgespräch und einer eindeutigen Impfempfehlung besser nachkommen.

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