Pfeifen, Summen oder Brummen im Ohr

Praxis-Depesche 2/2024

Stress und psychische Krankheiten fördern Tinnitus

Neben Lärm-induziertem Hörverlust und Infektionskrankheiten kann auch die Einnahme bestimmter Medikamente die Entwicklung eines Tinnitus begünstigen. Trotzdem ist bei etwa 40 % der Betroffenen der Auslöser nicht bekannt. Ein aktuelles Review hat untersucht, welche Rolle Stress und psychische Krankheiten für die Entstehung von Tinnitus spielen. 
Praxisfazit
Stress und Lärm, aber auch Angststörungen sind mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Tinnitus und mit einer Verstärkung eines bestehenden Tinnitus assoziiert. Die Behandlung von Tinnitus, Stress und psychischen Störungen sollte daher Hand in Hand gehen.

Chronischer Stress scheint ein prädisponierender Faktor für Tinnitus zu sein und die Intensität eines bereits bestehenden Tinnitus zu verstärken. In einer Untersuchung berichteten über 53 %der Tinnitus-Patient:innen über ein Rezidiv bei Stress und mehr als 52 % klagten über eine Verschlechterung der Symptome während stressiger Phasen.

Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass psychosozialer Stress mit der gleichen Wahrscheinlichkeit zur Entwicklung oder Verschlechterung von Tinnitus führt wie Lärm am Arbeitsplatz. Die Wahrscheinlichkeit eines Tinnitus verdoppelt sich, wenn man einem hohen Stressniveau und berufsbedingtem Lärm ausgesetzt ist.

Psychiatrische Komorbiditäten

Tinnitus steht in engem Zusammenhang mit Angststörungen und posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS). Sowohl PTBS- als auch Tinnitus-Patient:innen haben eine verringerte Toleranz gegenüber lauten Geräuschen. Komorbide Patient:innen berichteten über Tinnitus-E xazerbationen, wenn sie sich an Trigger-Geräusche eines Traumas erinnerten. Da PTBS und Tinnitus ähnliche biochemische Stimuli aufweisen, könnten Medikamente, die zur Behandlung von PTBS eingesetzt werden (z. B. SSRI), auch bei Tinnitus wirksam sein.

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