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Symptomprävention als Ziel der Asthma-Therapie: weg von der Bedarfs- und hin zu der Remissionstherapie

Ziel der modernen Asthma-Therapie ist nicht mehr die Bekämpfung der Symptome, sondern deren Prävention. Erreicht werden kann dies durch eine maßgeschneiderte inhalative Therapie, den gezielten Einsatz von Biologika sowie eine moderne Allergen-Immuntherapie. Worauf es in der modernen Therapiegestaltung ankommt, diskutierten Expert:innen auf einem Symposium von Berlin-Chemie im Rahmen des 64. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).

Das Erreichen einer Remission, das die Deutsche Asthma-Leitlinie 2023 als Therapieziel ausschreibt, bedeutet, dass dauerhaft (≥ 12 Monate) keine Asthma-Symptome oder Exazerbationen auftreten, die Lungenfunktion stabil ist und kein Bedarf an systemischen Kortikosteroiden herrscht, erklärte Dr. Maren Schuhmann, Konstanz. Gemeint sind also nicht nur Fälle von spontaner oder durch eine Allergenimmuntherapie (AIT) induzierte Remission „off treatment“, sondern auch ein stabiler, symptomfreier Zustand unter laufender Therapie. Der alleinige Einsatz von kurz wirkenden Beta-2-Sympathomimetika (SABA) sei nicht mehr zeitgemäß, betonte die Expertin. Stattdessen empfiehlt die aktuelle Leitlinie klar den Einsatz von inhalativen Kortikosteroiden und lang wirkenden Beta-2-Sympathomimetika (ICS/LABA), die von der Global Initiative for Asthma (GINA) nun mehr auch als ICS/FABA (fast-acting beta-agonist) bezeichnet werden. 

Mit ICS/LABA zur Remission 

Trotz der klaren Empfehlung für ICS/LABA-Fixkombinationen werden in Deutschland immer noch übermäßig häufig SABA als Bedarfstherapie eingesetzt, wie Prof. Marek Lommatzsch, Rostock, anhand einer Auswertung elektronischer Patientendaten verdeutlichte. Am Beispiel eines 23-jährigen Patienten mit früh beginnendem allergischem Asthma machte er deutlich, wie wichtig eine leitliniengetreue moderne Therapiegestaltung sein kann. Der Patient erhielt seit Jahren lediglich eine Salbutamol-Bedarfstherapie und wies bei Untersuchung eine FEV1 von 1,7 l (33 %), einen FeNO von 123 ppb und 1.250 Eosiniphile/µl Blut auf. Nach Umstellung auf eine Hochdosis-ICS-LABA-Therapie verbesserten sich seine Lebensqualität und die gemessenen Werte innerhalb von 14 Tagen erheblich (FEV1 5 l bzw. 97 %, FeNO 23 ppb, 320 Eosinophile/µl Blut). Nach Erreichen einer Remission mit dieser Therapie konnte der Patient auf eine niedrige Dosierung reduziert werden und eine AIT beginnen. 

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