Nach einer ausführlichen Literaturrecherche fanden die Autoren insgesamt 72 Studien mit über 20 000 Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern (VHF), bei denen eine transösophageale Echokardiographie (TEE) zum Thrombenausschluss durchgeführt worden war. Linksatriale Thromben (LAT) fand man bei insgesamt 9,8% (gewichtete mittlere Prävalenz, WMP).
Wertete man ausschließlich Patienten mit paroxysmalem VHF aus, fand man vergleichbare Prävalenzen wie im Gesamtkollektiv (9,1%). Ein Vorliegen von anfallsweisem versus permanentem VHF beeinflusste die VHF-Prävalenz also kaum. Zwischen Vorhofthromben und einer Antikoagulationstherapie fanden die Autoren erwartungsgemäß eine inverse Korrelation. Spannend und relevant für die Klinik war allerdings, dass in Studien, in denen 100% der Patienten vor der TEE antikoaguliert wurden, dennoch bei 3,4% LAT zu finden waren. Die Qualität der Anti koagulation (INR im Zielbereich) beeinflusste dabei die Thrombenhäufigkeit. In Studien, in denen 0% der Patienten eine Antikoagulation erhielten, fand man in 7,4% der Fälle LAT.
Risikofaktoren für das Auftreten von LAT waren höheres Alter, weibliches Geschlecht, Hypertonus, Diabetes und chronische Herzinsuffizienz. Patienten mit Thrombus erlitten in 22,1% einen Schlaganfall oder eine Embolie; ohne im TEE nachgewiesenem Thrombus waren es 6,8%, das Risiko mit Thrombus war demnach 3,5-fach erhöht.
Keymessage der Studie: Paroxysmales VHF ist vergleichbar gefährlich wie permanentes; auch mit Antikoagulation gibt es Apoplexe/Embolien – die Qualität der Antikoagulation ist wichtig; es gibt bestimmte Risikofaktoren für eine Thrombusbildung. CB