EUROPA-Studie vorgestellt

Praxis-Depesche 18/2003

ACE-Hemmer bei koronarer Herzkrankheit erfolgreich

Die KHK stellt weltweit ein Gesundheitsproblem erster Ordnung dar und verursacht enorme Kosten. Eine große europäische Studie zeigt einen Weg auf, wie mit einer erweiterten Therapie die Prognose zusätzlich verbessert werden kann.

Bisher galt die Behandlung mit ASS (bzw. Clopidogrel) und einem Statin als akzeptierte Strategie für KHK-Patienten. Dies dürfte sich nach der EUROPA-Studie (European Trial on Reduction of Cardiac Events with Perindopril in Stable Coronary Artery Disease) ändern. Hinter dieser Studie mit über 12 200 Patienten steht die Überlegung, dass ein zusätzlicher ACE-Hemmer die kardiovaskuläre Ereignisrate weiter senken könnte. Die Wahl fiel auf Perindopril wegen dessen zuverlässiger 24-h-Wirkung, guter Verträglichkeit, hoher Gewebegängigkeit, starker Lipophilie sowie ausgeprägter antiischämischer Eigenschaften. Die Patienten hatten zum Großteil einen Herzinfarkt in der Vorgeschichte, aber keine Herzinsuffizienz. Nach einer Run-in-Phase verabreichte man 8 mg/d Perindopril oder Plazebo über vier Jahre zusätzlich zur Basistherapie. Unter Perindopril wurde der primäre kombinierte Endpunkt aus kardiovaskulärem Tod, Infarkt und Herzstillstand um 20% reduziert. Die Gesamtmortalität verringerte sich um 11%, die Inzidenz von Myokardinfarkten um 24%, die von Herzinsuffizienz um 39%. Die Blutdrucksenkung fiel nur gering aus und kann diese Effekte nicht erklären. Die positiven Wirkungen manifestierten sich in allen Subgruppen, unabhängig von der weiteren Medikation, von Hypertonie, Diabetes mellitus oder Alter des Patienten. (MB)

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