Nachsorge der Aortendissektion

Praxis-Depesche 4/2022

ACE-I, ARB und Betablocker verlängern Gesamtüberleben

Für die medikamentöse Langzeittherapie der Aortendissektion (AD) nach Krankenhausentlassung fehlt es bis heute an Evidenz durch randomisierte klinische Studien. Eine retrospektive Krankenkassen-Registerstudie liefert nun Hinweise auf einen günstigen klinischen Verlauf durch den Einsatz von Betablockern und Angiotensin- Converting-Enzym-Hemmern (ACE-I) oder Angiotensin-Rezeptor-Blockern (ARB).
Ausgewertet wurden Daten von 6.978 Frauen und Männern mit erstdiagnostizierter AD vom Typ A und Typ B. Alle erhielten innerhalb der ersten 90 Tage nach Entlassung eine antihypertensive Therapie, in Form von ACE-I oder ARB (n = 1.729), Betablocker (n = 3.492) oder einer anderen Therapie (Kontrollgruppe, n = 1.757). Primäre Endpunkte waren Gesamtmortalität, Tod durch AD oder Aortenaneurysma, spätere operative Eingriffe an der Aorta, unerwünschte kardiovaskuläre oder auch zerebrovaskuläre Ereignisse, Rehospitalisierung und erstmalige Dialysepflicht. Betablocker und ACE-I oder ARB in der AD-Nachsorge verlängerten signifikant das Gesamtüberleben und die Zeit bis zur Rehospitalisierung (jeweils p < 0,05).
Auf alle anderen Endpunkte hatte die Wahl der antihypertensiven Therapie keinen Einfluss. Eine Subgruppenanalyse ergab, dass die Einnahme von ACEI gegenüber ARB im Hinblick auf das Gesamtüberleben einen Vorteil verschafft. AAB
Quelle: Chen SW et al.: Association of long-term use of antihypertensive medications with late outcomes among patients ... JAMA Netw Open 2021; 4(3): e210469
ICD-Codes: I71.0

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