Akne geht bei Menschen aller Altersgruppen mit einer erheblichen Krankheitslast einher. Die psychischen Folgen werden jedoch oft unterschätzt. Vor allem Depressionen, Angstzustände, Suizidalität und körperdysmorphe Störungen (BDD) sollte man bei der Behandlung von Erwachsenen und auch Kindern mit Akne im Blick behalten.
In einer Online-Umfrage litten 60 % von 2.166 Befragten mit Akne an einem Mangel an Selbstvertrauen und 44,2 % wurden aufgrund ihrer Hauterkrankung gemobbt. Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2020 zeigte zudem einen Zusammenhang zwischen Akne, Depressionen und Angstzuständen. Eine retrospektive Kohortenstudie mit einem Follow-up von 15 Jahren kam zu dem Ergebnis, dass das Risiko einer schweren depressiven Störung (MDD) bei Menschen mit Akne 18,5 %beträgt, während es in der britischen Allgemeinbevölkerung bei 12,0 %liegt. Darüber hinaus war die Wahrscheinlichkeit, eine MDD zu entwickeln, innerhalb der ersten fünf Jahre nach Diagnosestellung erhöht und innerhalb eines Jahres nach der Diagnose am höchsten. Die Daten verdeutlichen die tiefgreifenden Auswirkungen des Krankheitsbeginns. Die Prävalenz von Angstzuständen bei Akne-Patient:innen wird auf bis zu 68,3 % geschätzt.
Erhöhte Suizidalität
In schweren Fällen kann Akne sogar zu Suizidgedanken führen. Eine Metaanalyse mit Kindern und Jugendlichen mit Hautkrankheiten hat ergeben, dass die Prävalenz von Suizidversuchen zwischen 0,08 % (Psoriasis) und 21,9 % (Akne) lag, und es gab eine erhöhte Odds Ratio für Kinder mit Akne oder atopischer Dermatitis, die Suizidversuche unternahmen. Darüber hinaus haben 22,3 % der 2.166 Teilnehmer:innen der anfangs erwähnten Online-Umfrage angegeben, aufgrund ihrer Akne einen Suizid in Erwägung gezogen zu haben (davon waren 32,7 % ≤ 18 Jahre alt). 76 Befragte haben einen aktiven Selbstmordversuch unternommen (davon waren 31,6 % ≤ 18 Jahre alt).
Lesen Sie den ganzen Artikel
