Aktuelles vom DPG-Kongress

Glutamaterge Dysregulation bei komorbider RBD

Bei Patienten mit Morbus Parkinson ist eine REM-Schlaf-Verhaltensstörung (RBD) mit einer rascheren Krankheitsprogression und mit vermehrten neuropsychiatrischen Symptomen assoziiert. Dafür werden Störungen der glutamatergen Neurotransmission verantwortlich gemacht. Mittels [11C]ABP688-PET wurde nun bei 17 Parkinson-Patienten ohne und 16 mit RBD sowie alters- und geschlechtsgematchten Kontrollen die Verteilung des metabotropen Glutamat-Rezeptors 5 (mGluR5) untersucht. Danach wiesen Parkinson-Patienten mit RBD sowohl gegenüber Patienten ohne RBD als auch gegenüber den gesunden Kontrollen eine signifikant niedrigere mGluR5-Dichte in Schlüsselarealen des limbischen und motorischen Systems Arealen auf: Amygdala, anteriores und posteriores Cingulum, Hippocampus, Insula, Ncl. Accumbens, orbitofrontaler, parietaler und temporaler Kortex sowie präzentraler Gyrus, Putamen, Pallidum, Ncl. caudatus und Thalamus. Parkinson-Patienten ohne RBD unterschieden sich in der mGluR5-Dichte dagegen in keiner der untersuchten Regionen von den Kontrollen. Somit scheint eine RBD bei Parkinson-Patienten mit einer glutamatergen Dysregulation einherzugehen. Doppler C et al. (Köln) P-01-006

Real-World-Langzeitdaten zur STN-DBS

Studien haben gezeigt, dass die tiefe Hirnstimulation im Nucleus subthalamicus (STN-THS) mit konventionellen Ringelektroden bei Patienten mit Parkinsonsyndrom (PD) einen positiven Einfluss auf motorische Symptome im Langzeitverlauf hat. Die Untersuchung von Kurzzeitverläufen deutet darauf hin, dass STN-THS das therapeutische Fenster erweitert und eine reduzierte Stromstärke bei direktionaler, im Vergleich zu omnidirektionaler Stimulation, ermöglicht. 

In einer retrospektiven Analyse von 57 Parkinson-Patienten mit beidseitiger STN-THS mit segmentierten Elektroden wurden die motorischen Symptome im Langzeitverlauf untersucht.