Für die AWB wurden mittlerweile in zwölf Zentren 74 der geplanten 110 Patienten rekrutiert, berichtete Dr. Georg Jacobs, Saarbrücken. Er stellte eine Interimsanalyse der ersten 51 Teilnehmer vor, die bereits im Schnitt drei Vortherapien erhalten hatten. Damit entspricht das Kollektiv dieser AWB gut dem in der Zulassungsstudie von Alemtuzumab. 88% der Patienten litten an CLL, die übrigen an Non-Hodgkin-Lymphomen. Mit einer Response-Rate von 53% (bei ein bis drei Vortherapien 64%, bei vier und mehr 39%) bescheinigte Jacobs Alemtuzumab eine hohe Wirksamkeit auch außerhalb von Studien. 10% der Patienten sprachen mit einer kompletten, weitere 43% mit einer partiellen Remission an. Über die Hälfte der Patienten bewertete die Verträglichkeit von Alemtuzumab als gut. Die Infektionsrate war insgesamt niedriger als erwartet. Als Risikofaktoren für das Auftreten von Infektionen wurden die Zahl der Vortherapien (mehr als vier), Non-Response und das Vorliegen einer transformierten CLL identifiziert. Jacobs Schlussfogerung aus der Anwendungsbeobachtung: "Je früher der Antikörper eingesetzt wird, umso stärker profitiert der Patient." (KA)
Chronische lymphatische Leukämie
Praxis-Depesche 24/2005
Alemtuzumab: gut ambulant anwendbar
Der monoklonale CD52-Antikörper Alemtuzumab hat sich in Studien auch bei Fludarabin-refraktären Patienten mit chronisch lymphatischer Leukämie (CLL) als sehr effektiv erwiesen. Jetzt zeigt eine Anwendungsbeobachtung (AWB), dass diese Therapie auch ambulant mit vergleichbarem Erfolg durchführbar ist.