Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Form der narbigen Alopezie. Von der frontalen fibrosierenden Alopezie betroffen sind zumeist Frauen nach den Wechseljahren. Bei ihnen fallen die Haare im Stirnbereich bandförmig aus; die Haut darunter verändert sich narbig und wird atrophisch. Histologisch sieht man eine verringerte Anzahl von Haarfollikeln. Perifollikulär ist das Gewebe fibrosiert; es zeigt sich ein lymphozytäres entzündliches Infiltrat. Dieses Infiltrat führt zur Zerstörung der Haarfollikel. Man weiß nicht genau, warum im Gegensatz zum Lichen planopilaris nur die Haare im Stirnbereich und die Augenbrauen von der fibrosierenden frontalen Alopezie betroffen sind. Vermutlich sind besonders androgenabhängige Haarregionen anfällig für diese Erkrankung. Dafür spricht, dass einige Patientinnen gut auf eine Behandlung mit dem 5-alpha-Reduktase-Hemmer Finasterid reagieren. Dadurch kann ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung oft aufgehalten werden. Es gibt zwar keinen Beweis für eine hormonelle Ursache der Erkrankung; der günstige therapeutische Effekt von Finasterid lässt aber vermuten, dass Androgene mitverantwortlich für die Pathogenese sind. (MO)
Problem nach der Menopause
Praxis-Depesche 17/2005
Alopezie an der Stirn bei Frauen
Italienische Dermatologen beschreiben 14 Fälle von frontaler fibrosierender Alopezie bei postmenopausalen Frauen. Die Patientinnen verlieren nicht nur die Haare im Stirnbereich, sondern meistens auch die Augenbrauen.
Quelle: Tosti, A: Frontal fibrosing alopecia in postmenopausal women, Zeitschrift: JOURNAL OF THE AMERICAN ACADEMY OF DERMATOLOGY, Ausgabe 52 (2005), Seiten: 55-60