55 exponierte Personen, die seit dem Unfall offensichtlich unter Verlust des Kurzzeitgedächtnisses und Konzentrationsstörungen litten sowie 15 nicht exponierte Geschwister ähnlichen Alters wurden neurologisch und neuropsychologisch untersucht. Bei den meisten Patienten war die psychomotorische Leistungsfähigkeit reduziert. Sie hatten einen geringeren IQ als erwartet und schnitten im digitalen Symbol-Test schlechter ab als nicht verwandte Personen der Kontrollgruppe (n = 42). Diese zerebralen Defizite sind nicht auf die Ängstlichkeit der betroffenen Personen zurückzuführen. Ein Vergleich mit nicht exponierten Geschwistern bestärkt die Annahme, dass die Patienten an einer durch Aluminiumvergiftung verursachten organischen Hirnschädigung leiden.
Kontaminiertes Trinkwasser
Praxis-Depesche 3/2000
Aluminium schädigt das Gehirn
1988 wurde das Trinkwasser von Camelford im britischen Cornwall versehentlich mit 20 Tonnen Aluminiumsulfat kontaminiert. Anhaltende Symptome bei der Bevölkerung wurden auf die Ängstlichkeit der exponierten Personen zurückgeführt. Drei Jahre später wurde die erste Untersuchung durchgeführt. Die Ergebnisse, die aus rechtlichen Gründen erst kürzlich publiziert werden konnten, sprechen für eine organische Hirnschädigung.
Quelle: Altman, P: Disturbance of cerebral function in people exposed to drinking water contaminated with aluminima sulphate: retrospective study o, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 319 (1999), Seiten: 807-811