Methicillin-resistente S. aureus (MRSA) bereiten seit den 60er Jahren Klinikärzten ernste Probleme. Immer häufiger treten nun auch außerhalb des Krankenhauses MRSA auf. Vor allem in den USA haben in den letzten Jahren Infektionen durch ambulant erworbene MRSA massiv zugenommen.
Im Gegensatz zu nosokomialen MRSA sind ambulant erworbene meist nicht multiresistent und sensibel auf Clindamycin. Auch genotypisch unterscheiden sich die MRSA-Stämme deutlich. So sind bei den ambulant erworbenen MRSA häufig Gene zu finden, die für Membrantoxine von Leukozyten (Panton-Valentine-Leukocidin) kodieren. Dieses Exotoxin ist für die durch diesen Erreger verursachten typischen nekrotisierenden Haut- und Weichteilläsionen verantwortlich.
Offenbar werden sie durch engen Kontakt relativ schnell übertragen. Gefährdet sind daher vor allem Familienmitglieder, Bewohner von Pflegeheimen, Soldaten, Gefängnisinsassen und Sportler mit engem Körperkontakt.
Da es bislang keine klinischen Merkmale gibt, die eine MRSA- von einer MSSA (Methicillin-sensitive S. aureus)-Infektion unterscheiden können, orientiert sich die Behandlung von purulenten Haut- und Weichteilläsionen zum einen an der Größe, Art und Schwere der Infektion, aber auch an der lokalen Resistenzsituation.
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