Diverse Faktoren wie Stress und ungesunde
Ernährung üben einen negativen Einfluss auf den körpereigenen L-Tryptophan-Gehalt aus, welcher als Vorstufe für die Serotonin- und Melatonin-Synthese dient. Ein Mangel an dieser essentiellen Aminosäure könnte demnach unmittelbaren Einfluss auf die Stimmung sowie den
Schlaf haben
Doch lediglich 3% des aufgenommenen Tryptophans werden durch Decarboxylierung zur Synthese von Serotonin und Melatonin verwendet. Der größte Anteil dient als wichtiger Bestandteil zahlreicher Proteine, ist von Bedeutung für den Leberstoffwechsel und kann unter anderem in das Vitamin Niacin und das Coenzym NAD umgewandelt werden. Auch liefert die Aminosäure ein Grundgerüst für die Synthese von Glucose, Fettsäuren und Ketonkörpern. Aufgrund seiner starken Lipophilie ist L-Tryptophan bei einem physiologischen pH-Wert nicht löslich. Nur 5 % liegen als freies L-Tryphtophan vor und können verstoffwechselt werden, die restlichen 85 % sind an Serumalbumin gebunden, wodurch der Transport zur Blut-Hirn-Schranke ermöglicht wird. Dort angelangt konkurriert es mit fünf anderen Aminosäuren (L-Valin, L-Leucin und L-Isoleucin, L-Phenylalanin und L-Tyrosin) um das gleiche Transportsystem.
L-Tryptophan
Anwendung
In Deutschland ist Tryptophan als Arzneimittel für die Behandlung von Schlafstörungen zugelassen. Nachts wird das Epiphysen-Hormon Melatonin im Gehirn aus Tryptophan über die Zwischenstufe Serotonin synthetisiert. Melatonin induziert die Tiefschlafphase und ist ein Stimulus für die Ausschüttung des Wachstumshormons Somatotropin. Sobald Tageslicht (respektive Morgenlicht mit einem hohen Blaulichtanteil) das Auge erreicht, wird die Melatoninsekretion gehemmt, der Spiegel sinkt und die L-Tryptophan-Konzentration steigt erst wieder zum Abend hin.
Dosierung
Die empfohlene Tagesmenge liegt bei 3,5-6 mg/kg Körpergewicht. Die Dosierungsangaben variieren etwas und liegen im Bereich zwischen 1500 bis 4000 mg.
Die Einnahme sollte etwa eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen erfolgen.
Vorkommen
Folgende Lebensmittel enthalten einen hohen Gehalt an L-Tryptophan: Eier, Milchprodukte, Fisch, Geflügel, Rind, Lamm, Haferflocken, Sojabohnen, Hülsenfrüchte Kartoffeln, Kakao, Sesam, Walnüsse, Cashewkerne und Tomaten.
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