Praxis-Depesche 21/2005

Anämie durch H. p.?

Gastroenterologen aus Washington gingen einem Zusammenhang zwischen der Eisenmangelanämie und Helicobacter-pylori-Infektion nach.

Die Eisenmangelanämie unklarer Ätiologie führt meistens zu endoskopischen Untersuchungen von Magen und Darm. Bei etlichen Patienten wird dabei aber keine eindeutige Ursache für den Eisenmangel gefunden. Epidemiologischen Studien zufolge besteht allerdings ein Zusammenhang zwischen H.-pylori-Infektionen und niedrigen Eisenspeichern. In kleineren unkontrollierten Studien konnte darüber hinaus gezeigt werden, dass es durch eine erfolgreiche Eradikationsbehandlung zu einer Verbesserung der Anämie kommt. Die H. pylori-Infektion ist weit verbreitet. Es wird vermutet, dass nur wenige Infizierte tatsächlich eine Eisenmangelanämie entwickeln. Den vorliegenden Untersuchungsergebnissen zufolge entsteht durch die H.- pylori-Infektion bei Personen mit erhöhtem Risiko (prämenopausale Frauen und Kinder) besonders häufig eine Eisenmangelanämie. In großen kontrollierten Studien muss nun geklärt werden, ob Patienten mit unerklärlicher Eisenmangelanämie tatsächlich von einer H.-p.-Eradikationsbehandlung profitieren. (MO)

Quelle: DuBois, S: Iron-deficiency anemia and helicobacter pylori infection: a review of the evidence, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF GASTROENTEROLOGY, Ausgabe 100 (2005), Seiten: 453-459

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