In der ARIC-Studie beobachtete man über zwölf Jahre fast 15 000 Menschen im Alter zwischen 45 und 64 Jahren. Innerhalb dieser Zeit erlitten 10,9% der Teilnehmer ein kardiovaskuläres Ereignis, 2,4% starben daran. Wie erwartet, erwies sich eine Niereninsuffizienz als unabhängiger Risikofaktor für das Erkranken und Sterben an KHK. Gleichzeitig stieg bei beiden Geschlechtern mit abnehmender glomerulärer Filtrationsrate auch die Wahrscheinlichkeit einer Blutarmut. Die Assoziation zwischen eingeschränkter Nierenfunktion und kardiovaskulärer Erkrankung fiel bei anämischen Patienten doppelt so stark (1,7 versus 3,5) aus.
Niereninsuffizienz und KHK
Praxis-Depesche 13/2007
Anämische Patienten sind stärker gefährdet
Niereninsuffizienz ist mit einem zehn- bis 20-fach erhöhten Risiko assoziiert, an KHK zu sterben. Schon eine mäßig eingeschränkte Nierenfunktion, wie sie relativ häufig vorkommt (in den USA leiden 8,3 Millionen Erwachsene daran), gilt als unabhängiger Vorhersagefaktor für kardiovaskuläre Ereignisse. Da Nierenpatienten oftmals auch anämisch sind, stellte sich die Frage nach einem Zusammenhang zwischen diesen drei Faktoren.
Quelle: Astor, BC: Kidney function and anemia as risk factors for coronary heart disease and mortality: the atherosclerosis risk in communities (ARIC) study, Zeitschrift: AMERICAN HEART JOURNAL, Ausgabe 151 (2006), Seiten: 492-500