Vagus-Stimulation

Praxis-Depesche 18/2001

Anfallsreduktion auch bei Kindern

In den USA wurden bereits mehrere tausend erwachsene Epilepsie-Patienten mit der Vagus-Stimulation z. T. sehr erfolgreich behandelt. In einer kleinen Fallserie wurden nun mit der neuen Methode sehr positive Resultate auch bei Kindern und Jugendlichen erzielt.

Behandelt wurden vier Patienten im Alter zwischen 3,5 und 19 Jahren mit therapierefraktären partiellen, einer mit symptomatischen generalisierten Anfällen. Bei vier der fünf Patienten ging die Anfallsfrequenz durch die Stimulation gegenüber dem Vormonat um mehr als 50% zurück. Dies betraf unterschiedslos alle Anfallsarten (nach Lüders-Klassifizierung) wie z. B. Auren, fokal-klonische, generalisierte tonisch-klonische, astatische, generalisierte tonische und generalisierte klonische und Versiv-Anfälle. Bei dem Patienten ohne signifikanten Rückgang seiner (generalisierten tonischen) Anfälle kam es immerhin zu einer schnelleren postiktalen Erholung. Ferner konnte durch die Vagus-Stimulation die Anzahl der verschriebenen Antikonvulsiva bei einem Patienten von drei auf eines reduziert werden. Bei einem Patienten mit generalisierten Anfällen kam es nach Angaben der Pflegeperson zu einer Besserung der kognitiven Funktionen. Bei zwei Patienten traten nach der Behandlung zunehmend nicht-konvulsive Anfälle mit Bewusstseinsverlust (Dialepsie) auf. Es wurden keine ernsten Nebenwirkungen verzeichnet.

Quelle: Wakai, S: Vagus nerve stimulation for children and adolecents with intractable epilepsies, Zeitschrift: PEDIATRICS INTERNATIONAL, Ausgabe 43 (2001), Seiten: 61-65

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x