Obstruktiv oder nicht-obstruktiv?

Praxis-Depesche 5/2019

Angina pectoris – vom Imaging zur Diagnose

Über die Hälfte aller Patienten mit pectangiformen Beschwerden, bei denen der Verdacht auf eine stenosierte koronare Herzerkrankung (KHK) besteht, zeigen in der Koronarangiographie keine relevanten Stenosen. Für den Kardiologen sind Patienten mit einer nicht-obstruktiven KHK immer noch eine diagnostische und therapeutische Herausforderung.

Bei Patienten mit mikrovaskulärer Dysfunktion (MVD) ist eine alleinige Darstellung der Koronaranatomie unzureichend, betonte Prof. Schulz-Menger, Berlin, auf einer Veranstaltung von Berlin-Chemie. Die Diagnosestellung kann einerseits anhand nicht-invasiver Verfahren wie Kardio-CT und Stress-MRT erfolgen. Invasive Methoden umfassen die Messung der koronaren Flussreserve (FFR) und die intrakoronare Provokationstestung mit Acetylcholin.
Bislang gibt es keine einheitlichen Therapieempfehlungen für eine medikamentöse Behandlung der MVD. Daher ist eine strenge Kontrolle kardiovaskulärer Risikofaktoren (arterielle Hypertonie, Diabetes Typ 2) notwendig. Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie empfiehlt zudem eine antianginöse Therapie, u. a. mittels Ranolazin, wodurch die Anzahl ischämischer Attacken reduziert und somit die Lebensqualität der betroffenen Patienten gesteigert werden kann. RG
Quelle:

Fachpressekonferenz: „Abenteuer Diagnose: Welches Imaging für meine Patienten mit Brustschmerz?“, Mannheim, 25.4.2019

 

ICD-Codes: I20.9

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