Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Praxis-Depesche 7/2023
Antibiotika erhöhen Erkrankungsrisiko
Eine Antibiotika-Exposition ist mit einem erhöhten Risiko für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) assoziiert. Das zeigt die Analyse der Daten einer dänischen Kohorte. Wissenschaftler:innen untersuchten den Zusammenhang mit Fokus auf Anzahl der Antibiotika-Therapien, Zeitpunkt zwischen Antibiose und Entstehung der CED und Antibiotikaklassen.
Praxisfazit
Antibiotika-Therapien gehen mit einem erhöhten Risiko für sowohl Colitis ulcerosa als auch Morbus Crohn einher. Das Risiko, eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung zu entwickeln, steigt vor allem ab dem 40. Lebensjahr mit jeder Antibiose weiter an. Besonders kritisch ist der Zeitraum ein bis zwei Jahre nach einer Antibiotikatherapie. Am höchsten ist das Risiko bei Gabe von Nitroimidazolen und Fluorchinolonen. Für Nitrofurantoin wurde keine Risikoerhöhung festgestellt.