Moderne Antihistaminika vereinen mehrere Vorteile auf sich. Ein gutes Beispiel dafür ist Fexofenadin. Die Substanz verfügt nicht nur über einen ausgeprägten antihistaminergen Effekt, sondern wirkt auch antientzündlich: Die Chemotaxis von Entzündungszellen wird ebenso gehemmt wie die Expression von Adhäsionsmolekülen und die Freisetzung von Entzündungsmediatoren aus Mastzellen und Eosinophilen. Damit werden mit einer Substanz die beiden wichtigen Pathomechanismen der Allergie - die histaminvermittelte Frühreaktion wie auch die inflammatorische Spätreaktion - eingedämmt. Klinisch ist Fexofenadin dem bisherigen Goldstandard in der Rhinitistherapie, dem Loratadin, zumindest ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen. Dies zeigt die STAR-Studie (Symptomatic Treatment of Allergic Rhinitis) mit 688 Pollen-Allergikern. Hinsichtlich des Gesamt-Symptomscores waren beide Wirksubstanzen Plazebo signifikant überlegen. Bei der Verbesserung der Augensymptomatik oder der nasalen Obstruktion hatte jedoch nur die Gabe von einmal 120 mg/d Fexofenadin einen signifikanten Vorteil gegenüber Plazebo. Dies galt auch für die Lebensqualität. Die Verträglichkeit von Fexofenadin ist sehr gut. Sedierende Effekte fehlen ebenso wie eine Interaktion mit Alkohol. Besonders wichtig bei der Substanzgruppe der Antihistaminika: Fexofenadin ist ein aktiver Metabolit, der nicht mehr über das Cytochrom-P450-System der Leber verstoffwechselt wird. Interaktionen mit anderen über dieses Enzymsystem abgebauten Arzneimitteln, wie z. B. Makrolid-Antibiotika, können daher ausgeschlossen werden. Auch kardiale Nebenwirkungen fehlen. (bk)
Saisonale allergische Rhinitis
Praxis-Depesche 10/2001
Antihistaminika unverzichtbar zur Symptomlinderung
Aufgrund der guten Wirksamkeit und Verträglichkeit sind moderne orale Antihistaminika heute für viele Patienten mit saisonaler allergischer Rhinitis Mittel der Wahl. Die verschiedenen Vertreter wirken aber auf die einzelnen Rhinitissymptome nicht immer gleich stark.