Bei diesen Patienten steigt das Risiko von Apoplexie und Blutungen parallel zur Abnahme der eGFR; dies erschwert die Entscheidung, ob eine orale Antikoagulation eingeleitet werden soll.
Klären sollte dies eine britische Studie, in der Daten von ca. 2,73 Millionen Patienten aus 110 Allgemeinarztpraxen analysiert wurden. Enthalten waren auch 6977 Patienten ab 65 Jahren mit eGFR <50 ml und neu diagnostiziertem Vorhofflimmern. 2434 wurden innerhalb von 60 Tagen auf orale Antikoagulation eingestellt, 4543 nicht. Die unkorrigierten Häufigkeiten von ischämischer Apoplexie bzw. Blutungen (gastrointestinal oder zerebral) betrugen 4,6 bzw. 1,2 pro 100 Patientenjahre mit Antikoagulation und 1,5 bzw. 0,4 ohne eine solche. Die Hazard Ratios für ischämische Apoplexie, Blutungen und Gesamtmortalität lagen bei 2,60 bzw. 2,42 bzw. 0,82 unter Antikoagulation im Vergleich zu keiner.
Die paradoxe Diskordanz zwischen Komplikationsrate und Mortalität unter Antikoagulation ist schwer zu erklären. Ob man bei solchen Patienten eine Antikoagulation einleiten sollte, bleibt daher unklar. WE