Non-Hodgkin-Lymphom

Praxis-Depesche 4/2005

Antikörper plus Chemotherapie: Standard bei aggressiven Lymphomen

Der Antikörper Rituximab plus Chemotherapie steigert bei Patienten mit aggressivem Non-Hodgkin-Lymphom das progressionsfreie Überleben ohne zusätzliche Toxizität.

Die Chancen von Patienten mit aggressiven Non-Hodgkin-Lymphomen können durch die Gabe von Rituximab zusätzlich zur Chemotherapie CHOP (Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin, Prednison) deutlich verbessert werden. Nach neuen Daten, die bei der ASH-Jahrestagung vorgestellt wurden, liegt das progressionsfreie Überleben nach fünf Jahren bei Patienten über 60 Jahren unter dem R-CHOP-Regime bei 54% versus 30% unter CHOP alleine. Ähnliches gilt für jüngere Patienten, wie die MInT-Studie (Mab Thera® International Trial) gezeigt hat. Hier wurde die Wirkung von CHOP oder CHOP-ähnlichen Chemotherapien mit und ohne Rituximab bei 824 Patienten im Alter von 18 bis 60 Jahren mit CD20-positivem B-Zell-Lymphom verglichen. Wie Prof. Michael Pfreundschuh, Homburg/Saar, berichtete, hatten nach einer medianen Beobachtungszeit von 22 Monaten 61% der Chemotherapie-Patienten noch nicht das Kriterium "Zeit bis zum Therapieversagen" erreicht. Von den zusätzlich mit Rituximab behandelten Patienten lebten zu diesem Zeitpunkt noch hochsignifikant mehr Patienten, nämlich 80%, und sie wiesen keinerlei Krankheitszeichen auf. Auch beim Gesamtüberleben war Rituximab plus Chemotherapie im Vorteil gegenüber der reinen Chemotherapie (95% versus 86%). In bestimmten Subgruppen ergab sich eine fast normale Lebenserwartung. Unter Rituximab plus Chemotherapie traten keine zusätzlichen Nebenwirkungen im Vergleich zur Chemotherapie auf, hob er hervor. (djb)

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