Verdacht auf Tumoraktivierung unbegründet

Praxis-Depesche 15/2002

Antiproliferative Mistel-Effekte bestätigt

Wirkstoffe der Mistel stimulieren immunologische Effektorzellen und können das Wachstum von Tumorzellen direkt hemmen. Hinweise auf eine potenzielle Tumoraktivierung durch Mistelextrakte sind in vitro nicht nachweisbar.

Forschende Onkologen aus Freiburg untersuchten die direkten antiproliferativen Wirkungen dreier wässriger Mistelextrakte (Iscador-Präparate M spezial, Qu spezial, P) auf Tumorzellen. Untersuchungsmaterial waren 16 menschliche Tumorzelllinien (ZNS-, Magen-, Lunge-, Brust-, Prostata-, Haut-, Nieren-, Uterus-, hämatologische Tumortypen). Maximale Konzentrationen von 15/30 µg/ml Mistelextrakt (M-/Qu-Extrakt mit 250/375 ng/ml Lektine) wurden mit einem Proliferations-Assay geprüft. Eine Stimulation des Tumorwachstums durch diese Mistelextrakte war in keiner Zelllinie nachzuweisen. Im Gegenteil erwiesen sich die Mistelextrakte mit hoher Lektin-Konzentration in der Dosierung von 15 µg/ml bei der Brustkrebs-Zelllinie als deutlich antiproliferativ wirksam: Im Vergleich zu unbehandelten Kontrollzellen wurde das Tumorwachstum durch Mistelextrakt um mehr als 70% gehemmt. Eine Wachstumshemmung von 30 bis 70% konnte bei drei Tumorzelllinien für den M-Extrakt und bei sieben Tumorzelllinien für den Qu-Extrakt beobachtet werden. Der P-Extrakt ohne Mistellektine induzierte keine antiproliferativen Wirkungen.

Quelle: Maier, G: Absence of tumor growth stimulation in a panel of 16 human tumor cell lines by mistletoe extracts in vitro, Zeitschrift: ANTI-CANCER DRUGS, Ausgabe 13 (2002), Seiten: 373-379

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