Fortgeschrittenes Mammakarzinom

Praxis-Depesche 11/2000

Aromatase-Inaktivator hilft, wenn Tamoxifen versagt

Der orale Aromatase-Inaktivator Exemestan erwies sich in einer großen Vergleichsstudie als effektives und gut verträgliches Medikament in der Second-line-Therapie des fortgeschrittenen Mammakarzinoms postmenopausaler Frauen. Die Symptome wurden gelindert, die Lebensqualität verbessert, die Überlebenszeit verlängert.

Die randomisierte Doppelblindstudie der Phase III schloss 769 postmenopausale Frauen mit progredientem, fortgeschrittenen Mammakarzinom ein, bei denen Tamoxifen versagt hatte. 366 Frauen erhielten Exemestan (25 mg/d), 403 Frauen Megestrol-Acetat (4 x 40 mg/d). Die Gesamt-Ansprechraten waren in der Exemestan-Gruppe insgesamt höher als in der Megestrol-Gruppe (15,0 vs. 12,4%). Ein ähnlicher Trend bestand bei Frauen mit viszeralen Metastasen (13,5 vs. 10,5%). Die mediane Überlebenszeit war bei den Exemestan-Patientinnen signifikant länger (Median nicht erreicht) als bei den Megestrol-Patientinnen (123,4 Wochen). Bei 60% der Exemestan-Patientinnen, aber nur bei 49% der Megestrol-Patientinnen konnte die Krankheit für mindestens 24 Wochen stabil gehalten werden. Die Zeit bis zur Tumorprogression betrug unter Exemestan im Durchschnitt 20,3 Wochen, unter Megestrol 16,6 Wochen, die Zeit bis zum Therapieversagen 16,3 bzw. 15,7 Wochen. Im Vergleich zu Megestrol bewirkte Exemestan ähnliche oder stärkere Besserungen der Schmerzen, der tumorbedingten Symptome und der Lebensqualität. Beide Substanzen wurden gut vertragen.

Quelle: Kaufmann, M: Exemestane is superior to megestrol actetate after tamoxifen failure in postmenopausal women with advanced breast cancer: result, Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL ONCOLOGY, Ausgabe 18 (2000), Seiten: 1399-1411

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