Tagebücher, Fragebögen, Biomarker

Praxis-Depesche 4/2012

Asthma im Griff – oder doch nicht?

Welche Mittel es gibt, dies festzustellen, erörtern drei Autoren vom Johns Hopkins Asthma & Allergy Center der gleichnamigen Universität in Baltimore. Sie fanden etliche validierte Fragebögen für Erwachsene, weniger für Kinder. Zudem gibt es asthmaspezifische Fragebögen zur Lebensqualität. Biomarker sollen die eosinophile Entzündung bei Asthma widerspiegeln; die klinische Relevanz ist nicht immer klar.

Neuere internationale Leitlinien für die Beurteilung und Überwachung von Asthma (assessment und monitoring) haben die Begriffe Asthma-Schweregrad und Asthma-Einstellung (severity und control) definiert. Der Schweregrad ist ein inhärentes Merkmal des Patienten, das die intrinsische Heftigkeit des Krankheitsprozesses widerspiegelt und mehr oder weniger konstant ist. Die Asthma-Einstellung ist der Grad, in dem Manifestationen der Erkrankung durch die Therapie reduziert oder eliminiert werden. Sie kann mit der Zeit fluktuieren. Zwei Domänen der Einstellung werden in den aktuellen Leitlinien bezeichnet: die derzeitige Beeinträchtigung und die künftigen Risiken. Zu ersterer zählen Ausmaß der Symptome, Grad der Aktivitätseinschränkung und die Asthma-bezogene Lebensqualität. Die Risiko-Domäne wird definiert durch das Vorhandensein negativer Folgen wie Exazerbationen, beschleunigter Rückgang der Lungenfunktion oder Nebenwirkungen der Therapie. Kein einzelnes Asthma-Symptom ist ideal für die umfassende Beurteilung der Situation.

Typische Asthma-Manifestationen wie z. B. Husten, Dyspnoe und nächtliches Erwachen variieren stark und erfordern häufiges „Monitoring“. Leitlinien empfehlen, Häufigkeit und Intensität der Symptome ebenso wie ihren Einfluss auf die Aktivitäten der Patienten in Asthma-Tagebücher aufzunehmen. Oft ist ein Lungenfunktionsparameter dabei. Die Tagebücher sind eine spezielle Art von Fragebögen und müssen genauso gründlich validiert und standardisiert werden. Obwohl es für Forschung wie Praxis einige validierte Varianten gibt, werden in vielen Studien maßgeschneiderte Tagebücher verwendet. Da auf dem Papier etliche Daten ausgelassen oder nachträglich aufgefüllt werden können, denkt man auch über andere Methoden nach (Telefonabfrage, Online-Eingabe oder Tagebücher für elektronische Handgeräte).

Fragebögen sollen eine komplette Beurteilung von Asthma-Manifestationen in einer definierten Zeit, i. d. R. von einer Wo­che bis zu einem Mo­nat, liefern. Ermittelt wird ein zusammengesetzter Score.

<

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x