Der Nutzen von AT1-Blockern ist in klinischen Studien bei Herzinsuffizienz noch nicht so umfassend belegt wie der der ACE-Hemmer. Positive Daten in einer großen Endpunkt-Studie (ValHeFT) kann bisher nur Valsartan vorweisen. Es ist damit zu einer Referenzsubstanz geworden, so Prof. Vera Regitz-Zagrosek, Berlin. Die Patienten hatten über zwei Jahre Valsartan oder Plazebo zusätzlich zu ihrer Basistherapie erhalten. Die Überlebensrate stieg unter Valsartan im Gesamtkollektiv nicht signifikant. Allerdings waren bei allen Patienten ACE-Hemmer Bestandteil der Basistherapie. Die Messlatte lag deshalb sehr hoch. Valsartan verringerte jedoch die Morbidität signifikant um 27,5%. Dies war vor allem auf weniger Krankenhauseinweisungen und eine bessere Auswurfleistung zurückzuführen. Auch die Lebensqualität besserte sich unter Valsartan signifikant. Die Patienten, die keinen ACE-Hemmer erhalten hatten, profitierten von Valsartan dagegen mit einer Abnahme des Sterberisikos um 44,5%. Nach den Ergebnissen der ValHeft-Studie haben sowohl die amerikanischen als auch die europäischen Fachgesellschaften Angiotensin-II-Antagonisten als Alternative zu ACE-Hemmern oder zu Betablockern in ihre Leitlinien zur Therapie der Herzinsuffizienz aufgenommen. (AB)
Herzinsuffizienz
Praxis-Depesche 10/2002
AT1-Antagonisten alternativ zu ACE-Hemmern oder Betablockern
Nach den neuesten europäischen und US-Leitlinien kommen Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten (AT1-Blocker) nicht nur bei Kontraindikationen gegen ACE-Hemmer zum Einsatz, sondern auch als Ersatz für Betablocker. Ausschlaggebend für die neuen Empfehlungen waren die Ergebnisse der ValHeft-Studie mit Valsartan.