Mikrobielle Darm-Dysbiosen und Fehlbesiedelungen (SIBO) sind an der Pathogenese von IBS-ähnlichen Symptomen bei IBDPatienten, wie beispielsweise Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen oder Verstopfung, beteiligt. Eine einfache, nicht-invasive und kostengünstige Methode zur Diagnose ist der Atemtest (BT), welcher Gase misst, die von den Darmbakterien produziert werden. Derzeit registrieren die Gasmessungen Wasserstoff (H2), Kohlendioxid (CO2) und Methan (CH4), denn eine erhöhte mikrobielle Fermentation erzeugt übermäßige Mengen an H2 und CH4.
Zur Überprüfung wurde eine Datenbankrecherche durchgeführt und 14.847 Patienten mit IBS-ähnlichen Symptomen, davon 486 IBD- und 10.505 Nicht- IBD-Patienten identifiziert. Ein positiver Atemtest war bei 57 % (n = 264) der IBDPatienten vorhanden. IBD-Patienten zeigten eher Flatline-BT, was auf einen Überschuss an wasserstoffproduzierenden Bakterien hindeutet. Es lässt sich sagen, dass es eine hohe SIBO-Rate bei IBD-Patienten mit IBS-ähnlichen Symptomen gab, und ein signifikanter Anteil (57 %) zeigte eine symptomatische Besserung nach Antibiotikatherapie. Die Untersuchung bestätigte, dass die CH4-Bildung bei IBD unterdrückt ist und zeigte, dass der Flatline BT bei IBD häufiger ist als bei Nicht-IBDPatienten. Demzufolge könnten CH4-bildende und H2-bildende Mikroorganismen möglicherweise therapeutische Rollen bei IBD spielen. DM