Herzinsuffizienz

Praxis-Depesche 20/2004

Auch Ältere profitieren von Betablocker

Auf der Jahrestagung der European Society of Cardiology wurden die Daten einer Doppelblindstudie präsentiert, in die nur Herzinsuffizienz-Patienten über 70 Jahre aufgenommen worden waren. Solche weisen eine hohe Komorbidität und ein hohes Risiko für Nebenwirkungen der Therapie auf. Andererseits entsprechen sie in etwa dem Durchschnittsalter von Herzinsuffizienz-Patienten in der täglichen Praxis.

In der SENIORS-Studie (Study of Effects of Nebivolol Intervention Outcomes and Rehospitalisation in Seniors with Heart Failure) erhielten 2128 ältere Patienten (Durchschnittsalter 76 Jahre) mit chronischer Herzinsuffizienz (EF bei zwei Dritteln unter 35%) zusätzlich zur Standardtherapie drei Jahre lang den Betablocker Nebivolol oder Plazebo. Die Studienmedikation wurde, beginnend mit 1,25 mg/d Nebivolol, allmählich auftitriert; die Zieldosis betrug 10 mg/d. Im Vergleich zu Plazebo wurde der kombinierte primäre Endpunkt - Gesamtmortalität oder kardiovaskulär bedingte Hospitalisierung - durch Nebivolol signifikant um 14% reduziert. Auch hinsichtlich des sekundären Endpunktes wies Nebivolol Vorteile auf: Die Gesamtmortalität lag unter Verum um 12% niedriger als unter Plazebo. Die positiven Studienergebnisse werden dem dualen Wirkansatz von Nebivolol zugeschrieben: Die Substanz blockiert hochselektiv die Beta-1-Rezeptoren und stimuliert zusätzlich die endotheliale NO-Freisetzung. Die Endothel-Dysfunktion spielt in der Pathophysiologie kardiovaskulärer Erkrankungen eine zentrale Rolle. (GS)

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