Tacrolimus und Pimecrolimus enfalten bei topischer Anwendung rasch ihre Wirkung, die auch bei langfristiger Behandlungsdauer erhalten bleibt. Dass bisher keine Tachyphylaxie oder Rebound-Phänomene nach Absetzen der Therapie beobachtet wurden, macht diese Substanzen zur Behandlung chronischer Ekzeme interessant. Ein wesentlicher Vorteil gegenüber den Kortikosteroiden ist, dass bei längerer Anwendung keine unerwünschten Wirkungen wie Hautatrophie, Striae, Teleangiektasien, Follikulitiden oder okuläre Schäden zu befürchten sind. Derzeit wird in zahlreichen Studien untersucht, welche Effekte Tacrolimus und Pimecrolimus bei unterschiedlichen Hautkrankheiten haben. Erste positive Erfolge konnten bei der Behandlung der Gesichtsdermatitis, des seborrhoischen Ekzems, der allergischen Kontaktdermatitis und dem Stauungsekzem älterer Patienten verbucht werden. Außerdem erhoffen Experten sich auch antipsoriatische Effekte; hier lassen die Erfolge unter topischer Therapie bisher noch zu wünschen übrig. Limitierender Faktor für die effiziente Anwendung dieser Immunmodulatoren scheint die unzureichende Resorption zu sein. Sie könnte aber durch die Entwicklung neuer Trägersubstanzen und die Vorbehandlung mit keratolytischen Substanzen verbessert werden. In einzelnen Fällen wurde auch über positive Wirkungen dieser Pharmaka bei Alopecia areata, Lichen planus und Pyoderma gangraenosum berichtet. (UB)
Topische Immunmodulatoren
Praxis-Depesche 10/2002
Auch bei Gesichtsdermatitis und Kontaktekzem effektiv
Tacrolimus (als Salbe) und Pimecrolimus (als Creme) sind die ersten topisch anwendbaren Immunmodulatoren. Ursprünglich wurden sie zur Therapie der atopischen Dermatitis entwickelt; sie sind wohl aber auch bei einer Reihe anderer Hautkrankheiten effektiv.
Quelle: Ling, MR: Topical tacrolimus and pimecrolimus: future directions, Zeitschrift: SEMINARS IN CUTANEOUS MEDICINE AND SURGERY, Ausgabe 20 (2001), Seiten: 268-274