Prostata-Anatomie bei LUTS

Praxis-Depesche 11/2015

Auf den richtigen Winkel kommt es an

Die Pathophysiologie von LUTS (lower urinary tract symptoms) bei Männern ist hochkomplex. Eine Studie untersuchte nun, welche anatomischen Faktoren bei geringem Prostatavolumen eine Rolle spielen und fand ein herausragendes geometrisches Maß.

Bei 444 Männern zwischen 40 und 60 Jahren mit Prostatavolumen (PV) ≤30 ml untersuchte man mittels transrektalem Ultraschall Volumen und Index der Transitionszone (TZV, TZI), intravesikale Prostata-Protrusion (IPP) und den prostatischen Harnröhrenwinkel (PHW). Die Schwere der LUTS evaluierte man gemäß International-Prostate- Symptom-Score (IPSS) und Overactive-Bladder- Symptom-Score (OABSS). Zusätzlich wurden Spitzenflussrate (Qmax) und Restharnvolumen bestimmt.
PHW, TZV und TZI korrelierten jeweils signifikant mit dem IPSS (r=0,269 bzw. 0,160 und 0,022). Mit der Qmax (r=-0,334,) und dem OABSS (r=0,211) korrelierte nur der PHW (im Mittel 43,25±7,47°). Die Grenzwerte des Winkels lagen für IPSS ≥20 bei 43,7° und für Qmax ≤10 ml bei 43,5°.
Demzufolge ist ein Winkel ≥43,5° mit schweren Harnverhaltssymptomen und geringer Spitzenflussrate verbunden. Trotz geringem Prostatavolumen kann er auf eine Obstruktion der prostatischen Harnröhre hinweisen. OH
Quelle:

Kang DH et al.: Correlation of prostatic urethral angle with the severity of urinary symptom and peak flow rate in men with small prostate volume. PLoS One 2014; 9(8): e104395

ICD-Codes: N40

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